Hintergrundinfo

Stadt und Kooperationspartner präsentieren anlässlich der Woche der Verkehrssicherheit vom 8. bis 12. Juni "Gib mir Acht"-Kampange

Unter dem Motto "Gib mir Acht" läuft vom 8. bis 12. Juni dieses Jahres wieder die Kampagne zur Verkehrssicherheit. Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) wirbt in enger Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Hannover, dem ADAC, der Verkehrswacht Hannover-Stadt e.V., dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband (GUVH) und der Landesunfallkasse Niedersachsen (LUKN) mit zahlreichen Aktionen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Der Fokus der diesjährigen Kampagne liegt auf dem Radverkehr. Das vielfältige Aktionsprogramm richtet sich an SchülerInnen der vierten, fünften und sechsten Klassen.


Kooperationspartner und deren Engagement

Auch in diesem Jahr hat die LHH wieder eine aktionsreiche Woche der Verkehrssicherheit mit dem Themenschwerpunkt Radverkehr organisiert und die zahlreichen Aktionen der Kooperationspartner an den Schulen und auch auf dem Platz am Markte an der Marktkirche koordiniert. "Es ist erfreulich, dass die Zahl der Unfälle mit Kindern im vergangenen Jahr zurückgegangen ist. Dennoch verunglücken noch zu viele Kinder", sagte Stadtbaurat Uwe Bodemann anlässlich der heutigen (3. Juni) Auftaktveranstaltung. "Umso wichtiger ist es, dass sie frühzeitig auf potenzielle Gefahrensituationen im Straßenverkehr hingewiesen werden. Das große Engagement unserer Kooperationspartner, uns bei der Präventionsarbeit aktiv zu unterstützen, ist ein Beleg dafür, welchen hohen Stellenwert das Thema Verkehrssicherheit in Hannover hat", ergänzt Bodemann. Die Polizei wird unter anderem Fahrradüberprüfungen an Schulen vornehmen. "Die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr ist ein hohes Gut, dessen Schutz wir nur mit Hilfe eines starken Netzwerkes gewährleisten können", erklärt Uwe Lange, Leiter des Einsatz- und Verkehrsdezernats. "Deshalb freue ich mich, dass wir einen Beitrag zu solch einem wichtigen Projekt leisten können", so Lange. Auch beim ADAC zählt die Präventionsarbeit zu den Kernaufgaben: "Oft sind die Kinder noch nicht in der Lage, Gefahrensituationen zu meistern. Sie haben vielleicht eine Fahrradprüfung absolviert, wurden von ihren Eltern begleitet, sind aber plötzlich allein unterwegs", argumentiert Birgit Blaich-Niehaus, Leiterin der Abteilung Verkehr im ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. "Sie müssen Verkehrsregeln beherrschen und den sicheren Umgang mit dem Rad. Dort setzen wir mit unseren Projekten an", erläutert Blaich-Niehaus. Ebenfalls engagiert ist der Verein Verkehrswacht Hannover-Stadt. Dieser ist seit dem Kampagnenstart dabei und fester Bestandteil der Planungen zur Woche der Verkehrssicherheit. "Rückläufige Unfallzahlen zeigen, wie wichtig die Kampagne ist", sagt Bernhard Radkau, stellvertretender Vorsitzender. "Wir sind froh, dass die Kampagne ins Leben gerufen wurde und fester Bestandteil der Präventionsarbeit ist", so Radkau. Weiterer Partner ist neben dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover (GUVH) auch die Landesunfallkasse Niedersachsen (LUKN). Mit Blick auf die Unfallzahlen sehen beide sich in der Pflicht. "Wir unterstützen auch in diesem Jahr die Aktion mit diversen Maßnahmen, um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu werben", sagt Dr. Frank Hospach, Geschäftsbereichsleiter Prävention des GUVH und der LUKN. "Kinder sind im Straßenverkehr physisch und psychisch immens gefordert. Daher sollten Rad fahrende Kinder erst dann allein am Straßenverkehr teilnehmen, wenn sie die Radfahrprüfung in der vierten Klasse bestanden haben", empfiehlt Dr. Hospach.

Am Montag und Dienstag (8 und 9. Juni) können rund 600 Kinder auf dem Platz Am Markte an der Marktkirche das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben. Die Kinder können ihre Fahrsicherheit beispielsweise auf dem Fahrradparcours testen. Auch lernen sie, Geschwindigkeiten von Autos einzuschätzen. Ein Simulator hilft beim Trainieren des richtigen Verhaltens auf zwei Rädern. Auch die Bedeutung des "toten Winkels" wird theoretisch und praktisch mithilfe stehender Lkw thematisiert. Alle genannten Kooperationspartner begleiten die Woche der Verkehrssicherheit mit vielfältigen Präventionsaktionen an folgenden Schulen: Dietrich-Bonhoeffer-Realschule (10. Juni), IGS List (11. Juni) und Grundschule Auf dem Loh (12. Juni). An allen Schulen wird der Schwerpunkt auf dem Radfahren liegen, das beispielsweise auf dem Parcours und am Simulator geübt werden kann. Die Polizei wird dort Fahrräder überprüfen. An der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule und an der IGS List erfolgt zusätzlich das Projekt "Toter Winkel". Die SchülerInnen können sich in diesem Fall selbst ans Steuer eines stehenden Lkw setzen und im Spiegel sehen, was nicht zu erkennen ist. Zudem wird mit der ADAC-Aktion "Achtung Auto2 aufgezeigt, welche Gefahren es für FußgängerInnen gibt, wie lang Bremswege für Autos sind und was es heißt, Geschwindigkeiten einzuschätzen. Das sind praktische und spielerische Erfahrungen, die das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr nachhaltig beeinflussen sollen.


Neue Broschüre sowie Plakate zur Kampagne

In diesem Jahr hat die LHH die Broschüre für Kinder, die über Gefahren und richtiges Verhalten im Straßenverkehr informiert, überarbeitet. Die Neuauflage enthält 3D-Bilder und Rätsel, die verschiedene Verkehrssituationen besonders hervorheben. Zudem wird die Kampagne auch durch Plakate sichtbar. Mit diesen werden Fragen aufgeworfen, die die VerkehrsteilnehmerInnen zum Nachdenken anregen sollen. Überarbeitet wurden auch die Kinderstadtpläne. Diese werden zu Beginn des neuen Schuljahres an die Erst- und FünftklässlerInnen verteilt. Neu hinzugekommen ist auch eine Schnitzeljagd. Die Jagd führt durch die City und ergänzt das Spiel "Verkehrsmonsterjagd" um eine Schatzkarte. Anhand dieser können die einzelnen Stationen auch virtuell via QR-Code mit einem Smartphone angesteuert werden, um ergänzende Informationen zum jeweiligen Standort zu erhalten. Auch kann mit einem Rundbild die Situation besser beurteilt werden. Für die Schnitzeljagd gibt es an diversen Standorten in der City kleine Hinweistafeln mit dem Steckbrief des Verkehrsmonsters. Diese sind an Straßenlaternen angebracht und über einen QR-Code verlinkt.


Hintergrundinformationen

Die Woche der Verkehrssicherheit ist ein wichtiger Baustein im Konzept zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern. Es werden aber auch bauliche Maßnahmen ergriffen: Einhundert setzt die LHH bis Ende 2015 um. Diese dienen dem Ziel, das Überqueren von Straßen noch sicherer zu machen. Verunglückten in Hannover im Jahr 2013 noch 229 Kinder, so sank die Zahl im vergangenen Jahr deutlich auf 199. Die Betrachtung der Unfälle nach Art der Verkehrsteilnahme zeigt für 2014, dass die Zahl der verunglückten Kinder als MitfahrerInnen fast konstant geblieben ist: Waren es 2013 noch 70 Kinder, so verunglückten im letzten Jahr 69. Das entspricht einem Anteil von rund 35 Prozent. Geringfügig gesunken ist 2014 die Unfallzahl mit Kindern, die als FußgängerInnen verunglückten: von 71 auf 68. Das sind rund 34 Prozent. Eine deutlichere Abnahme ist bei den Unfällen mit Rad fahrenden Kindern zu verzeichnen: von 88 auf 62. Dies entspricht einem Anteil von 31 Prozent. Ausführliche Informationen und zahlreiche Downloads wie zum Beispiel die Kinderstadtpläne stehen im Internet zur Verfügung: www.gib-mir-acht.de.

Stand 04.06.2015