Hintergrundinfo

Weihnachtliche Gewürze

Im Mittelalter waren Gewürze wirtschaftlich und politisch so bedeutend wie heute das Erdöl. Sie wurden nicht allein zum Würzen verwendet, sondern dienten auch als Konservierungsmittel und als Grundlage einiger Arzneimittel. Einige avancierten zu regelrechten Statussymbolen. Diesen Wert haben sie heute nicht mehr, aber immer noch macht das richtige Gewürz, gekonnt eingesetzt, auch aus einfachen Gerichten ein kulinarisches Highlight.

Es riecht nach Weihnachten
Manche Gewürze sind fest mit einer bestimmten Jahreszeit verbunden. Der Geruch von Nelken, Zimt und Sternanis zum Beispiel versetzt fast automatisch in weihnachtliche Stimmung. Vor allem wenn sie gleichzeitig zum Einsatz kommen.

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Dabei sind sie auch einzeln vielseitig einsetzbar. Die ursprünglich von einer indonesischen Inselgruppe, den Molukken, stammenden Nelken schmecken feurig und würzen stark. Sparsam dosiert verleihen sie Rotkraut und Wildgerichten das richtige Aroma. Aber auch für Zwetschgenmus, Rote Bete und Essigfrüchte sind sie unentbehrlich. Gemahlen findet man sie in fast jedem Weihnachtsgebäck und natürlich in Punsch und Glühwein.

Mit Zimt wird süßer Milchreis erst zum Lieblingskinderessen. Auch vielen Obstkuchen verleiht der feurig-würzige und leicht süßliche Zimt das besondere Aroma. Gewonnen wird er aus der Rinde des immergrünen Zimtbaumes. Je dünner die Rinde, desto besser die Zimtqualität. Gemessen wird diese in einem eigenen Wertmaß, sogenannten Ekellen. 00000 ist die beste Qualität, die über 0 bis IV (schlechteste Qualität) sinkt.

Sternanis duftet wie gewöhnlicher Anis, hat aber ein volleres, feurigeres und schwereres Aroma. Auch wenn Sternanis in erster Linie in der Weihnachtsbäckerei, in Punsch, Glühwein und Tee eingesetzt wird, kann er im Prinzip in den gleichen Speisen wie Anis verwendet werden. Man muss ihn nur rechtzeitig entfernen, bevor er zu stark würzt.

Weihnachtlicher Punsch in der Betriebsverpflegung
Zutaten (für 10 Gläser à 200 ml):

*6 EL losen Früchtetee (ohne Aroma)
*1 Zimtstange
*3 Nelken
*1 Sternanis
*1 l roter Traubensaft
*2 EL schwarzer Johannisbeersirup

Früchtetee und Gewürze in einem Topf mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. 10 bis 15 Minuten bei niedriger Temperatur auf der Herdplatte ziehen lassen. Traubensaft und Johannisbeersirup zugeben und auf Temperatur bringen. Der Punsch soll nicht kochen. Alles durch ein Sieb geben und bis zum Verbrauch warm halten.

Stand: 17.12.2012