Sommerlaune mit Beerenfrüchten
Den Auftakt für die heimische Beerensaison machen alljährlich die Erdbeeren - je nach Witterungsverhältnissen und Region kann man bereits Mitte Mai die ersten deutschen Erdbeeren genießen. Und nach und nach reifen Beerenfrüchte der anderen Arten an den Sträuchern heran und kommen ebenfalls in den Handel.
Egal ob Erdbeere oder Himbeere, Stachelbeere, Johannisbeere, Brombeere oder Heidelbeere - all diese Früchte sind hierzulande schon seit vielen Jahren heimisch und finden in fast allen Regionen Deutschlands gute Wachstumsbedingungen. Die Anbaugebiete von Erdbeeren liegen überall in Deutschland. An der Spitze steht Niedersachsen mit einer Anbaufläche von insgesamt rund 3.000 Hektar, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Das größte Anbaugebiet für Kulturheidelbeeren in Deutschland ist heute die Lüneburger Heide.
Wegen der klimatischen Verhältnisse kommt die heimische Ware erst später auf den Markt als Früchte aus wärmeren Ländern. Zwar kosten die Importfrüchte meist weniger als die "Eigengewächse", doch lange Transportwege und ein für die Ware oft nicht optimaler Erntezeitpunkt können Geschmack, Aroma und Haltbarkeit beeinträchtigen. Auch die Belastung mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln ist ein Risiko. Häufig gibt es dazu Presseberichte, sobald beispielsweise die ersten Erdbeeren aus Spanien in den Handel kommen.
Lohnt es sich da nicht, lieber ein paar Wochen länger auf die heimische Ernte zu warten und die Beeren dann zu genießen, wenn sie bei uns reif sind?
Saisonal, regional und bio - das geht auch bei Beerenfrüchten
Landwirte, die Beeren nach ökologischen Richtlinien anbauen, verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenbehandlungsmittel und auf mineralische Stickstoffdünger. Stattdessen setzen sie auf ein ganzheitliches Konzept, das bereits bei der Sortenauswahl beginnt. Die Pflanzen sollen an den Standort angepasst und robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten sein. Die Unkrautbekämpfung erfolgt mit Hackstriegel und in Handarbeit.
Gedüngt werden die Böden bereits vor der eigentlichen Anbauperiode, zum Beispiel durch die Aussaat von Klee. Er bindet Luftstickstoff und macht ihn später für die Kultur als Dünger verfügbar. Auch Biomist (zum Beispiel von Kühen oder Pferden) sorgt dafür, dass die Böden fruchtbar bleiben. Ein Wechsel der Standorte für die jeweiligen Kulturen verhindert, dass die Böden einseitig belastet oder so genannte bodenbürtige Schaderreger übertragen werden. So werden Erdbeeren nach zwei Jahren woanders gepflanzt. Strauchbeeren, wie Stachelbeeren oder Himbeeren, verbleiben als Dauerkulturen über mehrere Jahre am gleichen Standort.
Beerenfrüchte aus ökologischem Anbau reifen bis zur Ernte an der Pflanze beziehungsweise am Strauch voll aus. Von der Sonne beschienen, erreichen sie ihren optimalen Gehalt an Fruchtzucker und entfalten ihr fruchteigenes Aroma. Frisch geerntet gelangen die Früchte dann auf kurzen Transportwegen in den Handel. Viele Naturkostläden oder Beschicker von Marktständen werden auch direkt von Biolandwirten aus ihrer Umgebung mit frischen Beeren beliefert. Und natürlich gibt es in den Hofläden oder direkt am Feld die Möglichkeit, sommerfrische Früchte einzukaufen.
Von der Hand in den Mund
Viele Biobetriebe bieten neben professionell geernteten Erdbeeren für ihre
Kundschaft "Erdbeeren zum Selberpflücken" an. Ein herrliches Erlebnis für
Erdbeerfans und für Familien mit Kindern, denn in freier Natur und auf
unbelasteten Feldern braucht sich niemand um Rückstände in den Früchten zu sorgen. Auf zum Pflücken und Naschen!