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GRÜNE kritisieren "Dioxin-Panscherei" bei Schweinefleisch
Minister Lindemann handelt gegen Verbraucherschutz
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Christian Meyer hat die Entscheidung des Niedersächsischen Agrarministeriums kritisiert, Fleisch von mit Dioxin belasteten Schweinen zum Verzehr freizugeben, wenn an die Tiere noch über einen gewissen Zeitraum unbelastetes Futter verabreicht wurde. Der Grünen-Politiker sprach am Dienstag (25.01.2011) in Hannover von einer "unappetitlichen Verpanschung".
Meyer: "Bei Futtermitteln ist das Strecken und Verpanschen mit sauberem Futter zum Absenken der Dioxinwerte aus guten Gründen streng verboten. Bei nachweisbar dioxinbelasteten Schweinen im Landkreis Verden will Minister Lindemann nun durch eine ähnliche Dioxin-Panscherei das belastete Fleisch knapp unter den Grenzwert bringen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Verdünnen eines Ultragiftes im Futter verboten ist, im Schwein aber erlaubt sein soll!"
Der Grünen-Politiker sieht in dieser Ministeriumsentscheidung "einen erneuten Sieg der Schweinelobby gegen den Verbraucherschutz."
Meyer kritisierte auch die gestrige Entscheidung der EU, den aufgrund des Dioxin-Skandals zusammenbrechenden Schweinemarkt durch teure Subventionen und Markteingriffe zu stützen. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden sich in den letzten Wochen bewusst gegen Fleisch und Eier aus industrieller Massentierhaltung und für Ökoprodukte. Dieser Kundenwunsch wird durch die politischen Eingriffe zugunsten der Schweinefleischbranche konterkariert."