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Bundesprogramm Ökologischer Landbau muss dem Biolandbau erhalten bleiben
Bioland fordert von Agrarministerin Aigner ein Machtwort
Mainz, 11. November 2010: Die Bundestagsfraktionen von Union und FDP wollen heute im Haushaltsausschuss eine Öffnung des Bundesprogramms Ökologischer Landbau für andere Formen der Landwirtschaft beschließen. Bioland lehnt die Umverteilung von Finanzmitteln weg vom Biolandbau entschieden ab.
"Die Abänderung der Zweckbestimmung zur Verwendung der Mittel käme einer faktischen Abschaffung des Bundesprogramms Ökologischer Landbau durch die Hintertür gleich", kommentiert Bioland-Präsident Thomas Dosch den wiederholten Versuch von Union und FDP, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau abzuschaffen. "Eine weitere Kürzung der bereits sehr knappen Forschungs- und Entwicklungsmittel für den Biolandbau ist nicht hinnehmbar". Insbesondere mehrjährige Forschungsprojekte zu Klimaschutz, Bodenschutz und zur weiteren Optimierung ökologischer Landbaumethoden wären bei einer Umverteilung auf andere Bewirtschaftungsformen gefährdet. "Bioland-Bäuerinnen und -Bauern erwarten hier ein Machtwort von Landwirtschaftsministerin Aigner zur Sicherung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft", so Dosch.
Die Mittel im Bundesprogramm Ökologischer Landbau betragen jährlich lediglich 16 Mio. Euro, davon ca. 8 Mio. für Forschungsprojekte. Zum Vergleich: Für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben zu nachwachsenden Rohstoffen sowie deren Markteinführung stellt der Bund jährlich rund 50 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Forschung im Bereich der sogenannten Bioökonomie will die Bundesregierung sogar 2,5 Mrd. Euro in den nächsten sechs Jahren einsetzen. "Die Bundesregierung vergibt Milliarden für die Nutzung von Biomasse für die Bedürfnisse der Industrie und nimmt gleichzeitig dem Biolandbau die wenigen Forschungsmittel weg", so Dosch. Der ökologische Landbau ist ein ernst zunehmendes Landwirtschaftsmodell für die Zukunft. Es bietet umfassende Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen im Klima- und Umweltschutz sowie in der Entwicklung ländlicher Räume.